Kurzenmoor Newsletter No. 9

Bild rechts: Sarah Russ

Ein wundervolles Jahr…
… neigt sich dem Ende entgegen und statt nur Grau-in-Grau Bilder aus Kurzenmoor zu zeigen, starte ich mit Impressionen von meinem Hochzeitsshooting auf Mallorca, für das ich die Blumen liefern durfte. Das soll jedoch nicht heissen, dass in Kurzenmoor nichts passiert – ganz im Gegenteil. Gerade wird das Dach neu gedeckt, auf der oberen Etage wird ein zusätzliches Fenster (Gaube) eingebaut und der Partyraum hat neue schicke Lampen über der Bar bekommen. Gerade im Winter nutzen wir die Zeit, um Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen und mal wieder gründlich in die Ecken zu schauen. Und nach diesem trubeligen Sommer hat das Haus ein wenig Winterschlaf und Erholung verdient, damit es auch im nächsten Jahr wieder in festlichem Hochzeitsglanz erstrahlen kann.


Passend zur kulinarischen Saison möchte ich mit euch in diesem Newsletter etwas tiefer in das Thema Catering eintauchen. Dafür habe ich für euch das Hamburger Foodevent-Unternehmen Starküche, ein Family Business, getroffen und mich mit Geschäftsführerin Claudia Venturino sowie Köchin und Teilhaberin Paulina Quirch unterhalten. Die Zeit war viel zu kurz, wie wir hinterher gemerkt haben, aber einige Themen konnten wir zumindest anreißen. Viel Spaß beim Lesen!

Paulina Quirch und Kollege Selman in Action

[Peggy] „Hallo ihr beiden, stellt euch und die Starküche doch gerne einmal vor!

[Claudia] Ich bin Claudia Venturino, Frau des Gründers, Roberto Venturino. Ich leite die Eventplanung und gemeinsam mit unserem Team die Starküche.

[Paulina] Ich bin Paulina und habe meine Ausbildung zur Köchin bei der Starküche gemacht. Und seit dieser Zeit, also seit zehn Jahren, bin ich dabei; seit Beginn des Jahres auch als Teilhaberin des Unternehmens.

[Claudia] Die Starküche sitzt in Hamburg Ottensen. Wir sind eine eigenständige Location, die im Industriestil eingerichtet ist und von daher einen ganz eigenen Charme hat. Seit 12 Jahren geben wir in der Starküche Kochkurse und sind seit vielen Jahren Partner der Weber Grillakademie. Und natürlich bieten wir auch Catering an. Bei uns kann man Kurse belegen, an Kochevents teilnehmen und/oder private Feiern, z.B. Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen, Konfirmationen, Taufen, etc. und Firmenfeiern veranstalten.

[Peggy] Das stimmt, eure Location ist wirklich schön! Heute möchte ich mit euch darüber sprechen, wie ein Hochzeitspaar sich dem Thema Catering nähern und einen geeigneten Cateringpartner finden kann. Ich gebe meinen Paaren gerne mit, dass, wenn sie einen Caterer suchen, bestimmte Dinge schon wissen und besprechen sollten, also z.B. wann und wo die Feier stattfindet, wieviele Gäste bewirtet werden sollen und welche Möglichkeiten die Location bietet, weil das schon sehr viel vorgibt. Und natürlich ist es auch sinnvoll, wenn ein Paar ungefähr eine Budgetvorstellung hat. Wenn man so gar nicht weiß, wie man sich diesem Punkt nähern soll, sage ich immer gern, überlegt euch einfach, was ihr für ein schönes Menü in einem netten Restaurant zahlen würdet und plant davon ausgehend. In Hamburg sind das etwa 35 Euro aufwärts für ein Drei-Gänge-Menü pro Kopf. Das sind Punkte, die man in ein Gespräch mit einem Catering Unternehmen mitnehmen könnte. Natürlich informieren sich die meisten dann erstmal im Internet, schauen sich Webseiten an, fragen herum und lassen sich Empfehlungen geben. Claudia, wie beratet ihr in Hinblick auf die Planung eines solchen Festes? Wie ist denn der Ablaufprozess, wenn ein Paar zu euch kommt und sich beraten lässt?

[Claudia] Für uns ist es idealerweise so, dass der Kunde auch schon eine Vorstellung davon hat, welchen Stil die Feier und die Bewirtung haben soll, also sprechen wir über ein gesetztes Essen mit mehreren Menübausteinen oder ein Buffet oder ein Live-Cooking? Braucht der Kunde nur Essen oder sollen wir auch Equiment, Pavillons, Servicepersonal mitbringen? Wird am Gast serviert oder nehmen sich die Gäste das Essen selbst? Ein Buffet ist natürlich günstiger, wenn wir dafür nur anliefern, während ein Live-Entertainment mit Service am Gast natürlich allein von der Logistik, Ausstattung und Manpower her aufwendiger ist. Andererseits sprechen wir dafür über einen meist begrenzten Zeitraum von ca. 3 Stunden Dinnerzeit, so dass wir so ein Live Cooking doch recht häufig durchführen.

[Peggy] Genau, das ist wichtig, also eine grundsätzliche Vorstellung davon zu haben, ob man eher etwas schicker mit einem Memü am Platz feiern möchte oder ganz entspannt im „Family-Style“ die Schüsseln auf dem Tisch haben und jeder nimmt sich. Oder die Variante bei der die Gäste sich ungezwungen und mehrmals am Buffet bedienen… Was würdet ihr für eine Hochzeitsfeier denn empfehlen?

[Claudia] Das ist wirklich sehr unterschiedlich, wir machen beides, aber in aller Regel ist es bei einer Hochzeitsfeier schon öfter so, dass sich insbesondere die Bräute eine richtige Märchenhochzeit wünschen, wo natürlich auch das Essen ganz stilvoll am Platz serviert wird.

[Peggy] Ich beobachte in letzter Zeit einen Trend hin zu einer gemischten Bewirtungsform, wo der erste Gang, z.B. eine Suppe oder eine kalte Vorspeise im „Family Style“ bereits am Platz steht und der Gast sich selber nimmt, der Hauptgang vom Servicepersonal an den Platz gebracht wird und der letzte Gang, – meistens ein Sweet Table oder ein Dessert Buffet – mit einer Auswahl an verschiedenen Süßspeisen zur Selbstbedienung an einem extra Tisch einlädt. Was macht aus eurer Sicht einen guten Caterer aus?

[Claudia] Ich finde es wichtig, dass man als Caterer hinter dem steht, was man ist und tut und wir stehen einfach hinter Qualität. Es ist für uns ganz wichtig, das wir alles selber produzieren, jede Mayonaise, jede Soße, einfach alles, was wir anbieten. Es wird bei uns nichts aufgerissen, aufgewärmt oder aus Eimern geschöpft. Fertigbrühen etc. benutzen wir nicht.

[Paulina] Ich finde aber auch, dass wir uns durch die Kommunikation mit dem Kunden und die persönliche Beratung auszeichnen. Unsere Köche sind neuen Gerichten gegenüber sehr aufgeschlossen, Claudia fährt immer wieder zu unseren Kunden, sucht das persönliche Gespräch, schaut sich an, was der Kunde braucht und in welcher Location geplant wird, berät und kuckt und natürlich arbeiten wir auch mit unseren Kunden zusammen, um ihre Wunschvorstellung von einem perfekten Menü umzusetzen.

[Claudia] Und es ist auch die Leidenschaft, die wir leben. Wir beraten mit Leidenschaft, unsere Köche kochen mit Leidenschaft und bringen ihre persönliche Note und ihre langjährige Erfahrung ein. Wir setzen uns damit auch extrem auseinander und versuchen ganz individuell auf die Paare einzugehen.

[Peggy] Für mich ist es auch ganz stark der Punkt Kreativität, also wie kreativ geht ein Caterer mit der Aufgabenstellung des Kunden um und schafft, es mit dem vorgegebenen Budget zu arbeiten.

[Paulina] Ja genau, dass ist superwichtig, am Ende des Tages muss es möglich sein, für jedes Budget eine kreative Lösung zu entwickeln. Wir möchten dass jeder Gast und jeder Kunde mit einem guten Gefühl aus der Starküche geht …

[Peggy] Apropos Beratung … ich finde es schwierig, die Qualität eines Caterers von außen zu beurteilen, weil natürlich jeder Caterer von sich sagt, dass er frisch und mit regionalen Zutaten kocht und von sich behauptet, der Beste zu sein. Ich empfehle den Paaren daher immer, zu einem Probeessen zu gehen. So lässt sich erkennen, ob die Vorstellung von Geschmack und Qualität die gleichen sind und die Küchenmannschaft lässt sich vielleicht sogar in Action erleben.

[Paulina] Ein Probeessen als solches können wir leider nicht anbieten, weil wir keinen Restaurantbetrieb haben, aber wir laden oft Brautpaare zu Events in der Starküche ein, damit sie uns auf diese Weise kennenlernen können. Z.B. hatten wir Events wie einen Italienabend oder auch einen Barbecue Abend. Viele Cateringunternehmen haben noch ein eigenes Restaurant, so dass sie ein solches Probessen anbieten können, aber wir haben nur die Eventlocation und das Catering, versuchen aber alles möglich zu machen. Wenn wir aber z.B. für eine Hochzeit grillen – und da sind wir ja Experten – laden wir immer auch unsere Paare z.B. zu einem Grillevent ein, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was wir machen.

[Peggy] Was ich auch immer schwierig finde, ist, ein Probessen außerhalb der Location des Cateringunternehmens zu machen, denn dann kann man nur das probieren, was der Caterer eingepackt hat und kann nicht mehr kurzfristig ändern. Trifft man den Caterer in seinen eigenen Räumlichkeiten mit Küche, ist es eher möglich, on the fly noch Geschmacksvarianten zu testen oder Änderungen durchzuführen. Aber ihr habt ja gestern auch noch ein Event nur für Brautpaare gemacht, erzähl doch mal mehr darüber, Paulina!

[Paulina]Wir haben gestern in der Starküche einen Open Day nur für Brautpaare abgehalten und haben dort einen schönen Tisch gedeckt, verschiedenen Torten und Süßspeisen sowie eine Candybar vorbereitet und auch ein paar herzhafte Snacks und Suppen zum Probieren angeboten. Wir haben auf der Hochzeitsmesse dafür geworben und es kamen etliche Paare an diesem Tag vorbei, die wir beraten haben. Unser Team war zahlreich vor Ort und die Gäste konnten uns live erleben.

[Peggy] Was ist eure Meinung zu einem Inhouse-Caterer vs. externen Caterer?

[Paulina] Beides hat Vor- und Nachteile. Wenn der Inhouse Caterer nicht gut ist, ist das Paar natürlich meist trotzdem an ihn gebunden und die Inhouse Caterer sind häufig sehr festgelegt, in dem was sie anbieten können. Wenn der Caterer eine gute Leistung bringt, ist es natürlich wiederum von Vorteil, dass er das Haus und seine Strukturen kennt und gemeinsam mit der Location aus einer Hand kommt. Bei einem externen Caterer kann das Brautpaar natürlich immer wählen und muss nicht mal alle Menügänge von einem Caterer abnehmen. Außerdem sind die Gestaltungsmöglichkeiten größer und es kann individueller auf die Wünsche des Kunden eingegangen werden. Wir kreieren unsere Menüs gemeinsam im Gespräch mit unseren Kunden. Viele Anregungen von ihnen greifen wir auf.

[Peggy] Habt ihr auch das Gefühl dass das Thema Erlebniskochen generell immer größer und wichtiger wird?

[Claudia] Auf jeden Fall, das merken wir auch. Das Thema „Essen zum Erlebnis machen“, wird immer wichtiger und das beinhaltet auch die Präsentation des Essens, also nicht nur die Qualität an sich, sondern auch, wie das Essen präsentiert und angerichtet wird.

[Paulina] Ja, auf jeden Fall! Neulich haben wir ein deutsch-kenianisches Brautpaar bekocht und der Bräutigam wollte ganz norddeutsch Matjes und die Braut aus Kenia hat uns die Speisen aus ihrer Heimat kosten lassen, damit wir die Samosas z.B. genau so hinbekommen, das hat großen Spaß gemacht. Wir versuchen wirklich jeden Wunsch zu erfüllen. Wir haben auch die Hochzeitstorte in den Landesfarben von Kenia dekoriert und bieten auch vegane Menüs an, wenn das gewünscht wird. Bei uns geht die Leidenschaft auch bis hin zur Deko.

[Peggy] Das stimmt, dass kann ich bestätigen! Ich danke euch für das Gespräch!“


Die Adresse der Koch-Location lautet: Stahltwiete 20, in 22761 Hamburg Ottensen
Claudia Venturino (blaues Shirt unten im Bild) beantwortet euch Catering-Fragen unter: 0151-118 110 86  und selbstverständlich findet ihr die Starküche auch auf Facebook und Instagram.


Planungstipp: Kurzenmoor Tische, Stühle und Maße
Im nächsten Newsletter bekommt ihr von mir Maße und Fotos von unseren Tischen und Stühlen im Haus. Für die Zwischenzeit könnte euch noch folgende Grafik bei der Planung helfen. Ihr könnt ihr entnehmen, welche Tischgröße für welche Personenanzahl ungefähr passend ist. Bei Rundtischen empfehle ich immer 8-er Tische, weil an 10-er Tischen kaum noch tischübergreifende Gespräche möglich sind, was den Gast dazu zwingt, sich entweder ausschließlich der Person zur Linken oder zur Rechten zuzuwenden. Wer ein super „Small Talker“ ist, schafft beides, aber: Wie unangenehm! Bei 8er Tischen kann man sich auch noch über den Tisch hinweg ein paar Sätze zurufen. Denkt auch daran, die Tischhöhe auf die Höhe der Stühle abzustimmen und die Kissen nicht zu vergessen! Bei Verleihern wie Absurd Eventverleih oder Partyrent oder Kusch Mietmöbel sind Tische und Stühle meist schon untereinander kompatibel.


Blume des Monats: Amaryllis
Die Amaryllis (Gattung Ritterstern, Hippeastrum) ist die Winter- und Weihnachtsblume schlechthin und man sieht sie jetzt sehr oft. Aber wusstet ihr, dass sie auch in Brautsträußen eine gute Figur macht und keineswegs nur weihnachtlich aussehen muss?
Wie immer kommt es auf die Kombination der Blumen an. Ein perfekter Brautstrauß besteht für mich aus folgenden Zutaten:
– Blumen und Blüten in unterschiedlichen und Blüh- und Reifestadien
– Blüten in unterschiedlichen Größen
– Variantenreiches Blatt- oder Ziergrün (nicht nur eine Sorte)
– Eine gute Mischung aus verschiedenen „Oberflächen“, z.B. zierlich und zart vs. präsent und kräftig
– Pflanzen und Blüten mit unterschiedlichen Wuchsrichtungen
– 1-2 Fokusblüten, das sind eure WOW-Blüten im Strauß
– und möglichst viele „nicht-kommerzielle“ Pflanzen, also selbstangebaute bzw. selbstgepflückte Exemplare sowie außergewöhnliche Pflanzengattungen plus Gräser, Farne und Ziersträucher.

Wenn ihr dieses Rezept berücksichtigt, bekommt ihr fast immer ein gutes Ergebnis für euren Strauß. Wenn ihr also die Gelegenheit habt, sammelt Blüten und wenn ihr mögt, könnt ihr eurer Floristin auch gesammelte und getrocknete Blüten für euren Brautstrauß übergeben. Dann habt ihr ein ganz persönliches Gebinde.

Die Amaryllis hat eine sehr auffallende und große Blütenform, was sie zu einem perfekten und preiswerten Eyecatcher in einem Winter-Bouquet macht. Allerdings verträgt die Pflanze keinerlei Zugluft und starke Temperaturschwankungen, weshalb ein geschützter Transport sehr wichtig ist. Als ZImmerflanze kann die Amaryllis das ganze Jahr über gehalten werden, aber als Schnittblume bekommt ihr sie nur in den Monaten Dezember bis Februar.


Instagram Tipp: #Duchess&Butler
Mein absoluter Lieblingsverleih aus Großbritannien hat sich auf Möbel und Tischdeko spezialisiert, die in jeder Hinsicht aus dem Rahmen fällt. Allein der Instagram Account lässt mich immer wieder schwelgen. Hach, was für Möglichkeiten! Noch immer suche ich vergeblich nach einem Pendant in Deutschland und fürchte, ich muss bald selbst einen solchen Fundus ins Leben rufen, was denkt ihr? Top oder „over the Top“?


Der nächste Besichtigungstermin ist am:
Freitag, 6. Dezember 2019, zwischen 12.-13.00 Uhr

Das war der Newsletter für den vergangenen November. Ich wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit und viel Spaß beim Kekse essen!

Liebe Grüße, Eure Peggy