Pinata: Nichts für Ungeduldige, aber ein großer Partyspaß!
[Sponsored: Mit freundlicher Unterstützung von Folia]
Inmitten all der tropischen Trends (Ananas! Flamingos! Palmen!) die derzeit von Kleidern, Kissen, Accessoires und Partytellern grüßen, kam diese Familienfeier zum sechzigsten Geburtstag gerade recht. Schon seit langem wollte ich mich an einer dieser fantasievollen Pinatas versuchen, weshalb ich sofort beschloss, ein besonderes Geschenk zu überreichen und eine Pinata in Melonenform zu kreiren.
Pinatas sind Papp-Objekte, die mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten gefüllt und mit einem „Röckchen“ aus gefalteten Papierstreifen verziert werden. Vor allem in Lateinamerika, z.B. in Mexiko und in den USA sind sie eine beliebte Geburtstagstradition, ähnlich dem deutschen „Topfschlagen“. Das Objekt wird an einer Schnur gehalten oder aufgehängt und das Geburtstagskind muss mit verbundenen Augen und einem Stock so lange darauf schlagen, bis die Geschenke herauspurzeln.
In unserem Fall wurde das Kunstwerk – statt mit dem vorgesehenen „Stöckchen“ – mit einem Knüppel von veritablem Ausmaß „verdroschen“, denn die Pappe, die als Korpus diente, war seeeeehr stabil. Praxistipp: Wir haben die Pinata in einen Baum gehängt und zudem eine Decke ausgelegt, damit die Gartenbesitzer nicht tagelang damit beschäftigt sind, das Konfetti vom Rasen zu pflücken. Pinata ohne Konfetti wiederum geht nicht, da fehlt der Spaß! Und den hatten wir! So eine Pinata-Show ist sehr unterhaltsam und äußerst fototauglich – die Bilder bleiben sicher noch lange in Erinnerung.
Eine Pinata selbst zu basteln, ist nicht schwer, aber etwas Zeit und Geduld sind nötig. Ich habe etwa 4 Stunden gebraucht. Wenn man einmal weiß, wie’s geht oder die beste Freundin mitmacht, geht es noch schneller.
Teil I – Eine Pinata basteln (Melone):
[Vielen Dank an Folia, die mir das Bastel-Material zur Verfügung gestellt haben. Dort könnt ihr vieles bekommen, ich habe die einzelnen Posten verlinkt!]
Ihr braucht:
– Einen großen Pappkarton/Pappe für die Grundform (je nach gewählter Größe)
– Ein Cutter Messer und eine Schneideunterlage
– Einen Stift und eine Schere
– Klebeband
– Papierklebstoff / Stick
– Je 4-6 Bogen Blumenseide in den Farben dunkelgrün, hellgrün und rot
– 1 A4 Blatt schwarzen Tonkarton
– 1 Bändchen zum Aufhängen
– 1 Holzstab (ich habe einen Laternenstab genommen und den Draht entfernt)
So geht’s:
1. Zwei Lagen Pappe aufeinanderlegen und 1 Dreieck aufmalen, welches oben noch mit einer Rundung (freihändig) versehen wird. Mit dem Cutter zwei identische Teile ausschneiden, sie sollten exakt die gleiche Größe haben. Im gezeigten Beispiel ca. 60 cm hoch und ca. 40 cm breit.
2. Für die Seitenteile 2 Streifen ausschneiden, 9 cm breit und ca. 90 cm lang. Die Breite der Streifen bestimmt, wie hoch die Pinata wird.
3. Zunächst ein Seitenteil an die Längskante eines Dreiecks legen und beide Teile mit einigen Streifen Klebeband verbinden. Das erste Seitenteil sollte so anliegen, dass der Streifen ein bisschen länger ist als die Dreieckspitze und um sie herumgefaltet werden kann. Dann hochklappen, um die Spitze herum falten und dort ebenfalls seitlich fixieren.
4. Als nächstes das zweite Seitenteil anlegen und festkleben, so wie auf den Bildern zu sehen ist. Die beiden Seitenstreifen sollten exakt einmal um das Dreieck herum passen, Überschüsse abschneiden. Nun ist die Grundform der Pinata fertig; nur der zweite Deckel fehlt noch.
5. Jetzt kann die Pinata mit einer Aufhängung versehen werden. Dazu in die obere Seitenwand ein Loch bohren und von innen ein weiteres Stück Karton aufkleben, ebenfalls mit einem Loch, das gibt Stabilität. Das Band mittig falten, mehrfach verknoten und von innen durch die beiden Kartonlöcher fädeln. Der Knoten am anderen Ende sollte so dick sein, dass er nicht durchrutschen kann und sich in den Löchern verankert.
6. Nun die Pinata füllen, am besten mit leichten Teilen und Süßigkeiten sowie Seidenpapier und reichlich Konfetti .
7. Zum Schluss das zweite Dreieck als Deckel mit Klebeband an allen Rändern fixieren und…
…eine kleine Pause einlegen, denn jetzt heißt es kräftig durchatmen für Teil II:
Teil 2 – Pinata bekleben:
8. Die Pinata auf eine Seite legen zunächst mit einem großen Stück dunkelgrünem Seidenpapier die Fläche um die Aufhängung herum bedecken.
9. Danach das restliche dunkelgrüne Seidenpapier an der längsten Kante (dafür einmal komplett auffalten und neu falten) in einen ca. 5 cm breiten Streifen wie eine Ziehharmonika aufeinander falten.
10. Dann den langen Streifen 2x mittig falten und rechts und links mit dem Cutter die Kanten abschneiden.
11. Die entstandene „Papierwurst“ gut festhalten und mit der Schere in Abständen von ca. einem Zentimeter wie einen Pony einschneiden, aber nicht durchschneiden und dabei die Falt-Kanten aussparen.
12. Dann den Seidenpapierstreifen vorsichtig auseinander falten und die einzelnen Lagen bereit legen.
13. Nun je eine Vorderseite und eine Seitenleiste der Pinata mit einem langen Streifen bekleben. Dafür mit dem Papierklebestick einen klebrigen Streifen auf die Pappe malen und mit einem Seidenpapierstreifen bedecken und gut andrücken. Die beweglichen Teile sollten nach Möglichkeit nicht mit festkleben, auch wenn es hier und da nicht zu vermeiden ist. Die Fransen sollen beim Kleben nach oben (von mir weg) zeigen.
14. Mit dunkelgrün beginnen und nach zwei-drei Lagen mit hellgrün weitermachen.
15. In dieser Schneide- und Klebetechnik die gesamte Pinata fertig stellen.
16. Zum Schluss aus schwarzem Tonkarton „Kerne“ ausschneiden und vorne und hinten aufkleben.
Voilà, und schon ist das Prachtstück fertig!